Die Krabben- und Muschelfischerei gehört zweifellos zu Niedersachsen. Die rund 100 traditionellen Betriebe an unseren Küsten befinden sich seit Generationen in Familienbesitz und sind ein wichtiger Wirtschaftszweig über die Küstenregion hinaus. Entsprechend kritisch sieht die SPD-Landtagsfraktion die EU-Pläne zur Reform der Fischerei, wie die europapolitische Sprecherin, Immacolata Glosemeyer, erklärt:
„Wir wollen eine Lösung, die eine nachhaltige Nutzung der Küstenregionen im Einklang von ökologischen und wirtschaftlichen Interessen ermöglicht. Der aktuelle Aktionsplan der EU-Kommission gefährdet in seiner derzeitigen Form die Existenzgrundlage der niedersächsischen Fischerei enorm. Wir dürfen nicht riskieren, dass dieser wichtige Wirtschaftszweig wegfällt.“
Die Fischereibetriebe im Norden des Landes sichern durch ihre direkte Wertschöpfung nicht nur Arbeitsplätze in der Fischerei, sondern auch in nachgelagerten Betrieben. Ihre Arbeit fördert auch die niedersächsische Identität und ist ein Grund für viele Touristinnen und Touristen, an die Nordsee zu reisen. Auf Einladung des Europaabgeordneten Tiemo Wölken hat sich die Landtagsfraktion in der vergangenen Woche mit Betroffenen, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Bundes- und EU-Ebene getroffen. Ziel der Gespräche sei ein Austausch auf Augenhöhe gewesen, wie Glosemeyer berichtet: „Wir wollen gemeinsame Lösungen finden, die alle Seiten respektieren. Das kann nur im offenen Dialog und mit einem gemeinsamen Ziel gelingen. Ich danke deshalb allem Beteiligten für den Austausch.“
Das Treffen blieb dabei nicht ohne Ergebnis: Man einigte sich auf die „Krabbenfischer Resolution“. Damit unterstreiche man die eigene Position noch einmal, sagt Glosemeyer. So wolle man die traditionelle Fischerei erhalten und den Anforderungen für einen modernen Küstenschutz nachkommen.