Die EU-Kommission hat am vergangenen Mittwoch ihren Vorschlag zum Umgang mit den neuen genomischen Techniken (NGT), wie CRISPR/Cas, vorgestellt. Der Vorschlag der EU-Kommission beinhaltet auch die Abschaffung der strengen Zulassungsregeln für gentechnisch verändertes Saatgut, das auch durch konventionelle Züchtung hätte entstehen können. Durch den Wegfall der GVO-Kennzeichnungspflicht für Kategorie 1 NGT ist die Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufen wollen, gefährdet. Dazu erklärt die Europapolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion:
„Der bisherige gesellschaftliche Konsens, dass Verbraucherinnen und Verbraucher selbst erkennen und entscheiden können, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufen wollen oder nicht, würde durch diesen Vorschlag der EU-Kommission unterlaufen werden. Eine eigenverantwortliche und selbstbestimmte Kaufentscheidung wäre damit zukünftig nicht mehr möglich. Ich unterstütze in dieser Sache unsere Landwirtschaftsministerin, welche den Gesetzesvorschlag entschieden ablehnt.“
Außerdem erklärt Glosemeyer, dass Niedersachsen bereits früh Position zum Thema Gentechnik bezogen hat: „Niedersachsen ist bereits unter der rot-grünen Vorgängerregierung dem Bündnis der gentechnikfreien Regionen in Europa beigetreten. Für uns ist klar: Wir wollen, dass Niedersachsens Äcker gentechnikfrei bleiben. Ausnahmeregelungen für die Anwendung neuer gentechnischer Verfahren bei Pflanzen sind deshalb nicht akzeptabel.“