Autorin Alexandra Zykunov liest auf Einladung der SPD im Gewerkschaftshaus, 350 Euro Spenden gehen an den Mädchentreff Rote Zora in Wolfsburg

Die Frauenquote, das Schlumpfine-Prinzip, Gleichberechtigung, Machtmissbrauch, Fachkräftemangel und was die Generation Z damit zu tun hat – Autorin Alexandra Zykunov hatte viele Themen, zu denen sie und die Besucher*innen ihrer Lesung richtig wütend werden konnten. Auf Einladung der SPD Wolfsburg las Zykunov am Donnerstag im Gewerkschaftshaus aus ihrem Bestseller „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt“. Und sie lies es sich nicht nehmen, auch das vornehmlich weibliche Publikum in Rage zu bringen.

Für die SPD Wolfsburg soll die Lesung mit Alexandra Zykunov den Auftakt bilden zu einer Reihe von Veranstaltungen, die sich mit Zielgruppen auseinandersetzt, die bislang wenig repräsentiert werden. Susanne Brüsch, Vorsitzende des SPD Unterbezirks Wolfsburg dazu:

„Wir wollen interessierten und engagierten Menschen eine Parteiarbeit ermöglichen, die sich nach den Lebenssituationen dieser Personen richtet um dieses Ehrenamt jedem zu ermöglichen, der daran teilhaben und es mitgestalten will. Dazu gehören unter anderem Menschen, die Nachteile aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder der Umstände, in denen sie leben, erfahren haben.“

Da setzt Alexandra Zykunov gleich an. Macht liege nach wie vor meist in den Händen „alter weißer Männer“. Diese würden gern darüber entscheiden wollen, ob und wie Frauen sich in Erwerbsarbeit einzubringen haben, ohne die weiteren Konsequenzen zu bedenken. An dem System der DDR, was derzeit oft als Beispiel für ein gelungenes Modell von „Frauen in Arbeit bringen“ genannt werde, übte Zykunov ebenfalls Kritik: „Die Frauen arbeiteten zu 100 Prozent. Dann holten sie ihre Kinder ab und erbrachten noch einmal 100 Prozent Care-Arbeit. Das ist damals wie heute nicht gesund!“

Lesung und Bericht aus dem eigenen Leben

Zykunov zitierte während der etwa 90-minütigen Lesung auch aus Studien und berichtete aus ihrem eigenen Leben: „Ich habe große Hoffnung, dass die Jugendlichen und Kinder von heute anders handeln werden als wir und die Generationen vor uns.“ Sie spricht von der Generation, die sich auch in großer Zahl bei den Jusos engagiert. Nick Rosano, Vorsitzender der Jusos, war die Teilnahme an der Lesung am Donnerstag wichtig: „Auch in Zukunft werden wir solidarisch an Seiten der Frauen kämpfen und Flagge zeigen. Wir bleiben kampfbereit und freuen uns auf zukünftige Events. “

Nach der Lesung lud die Autorin zu Fragen und einer Diskussion ein.  Als Tipp, wie Menschen mit all den Klischees und Benachteiligungen, die sie erleben, umgehen sollen, nannte Zykunov Humor, denn „ganz schwere Fälle merken es manchmal erst, wenn man es sehr pointiert darstellt.“

Die SPD sammelt an diesem Abend Spenden für den Mädchentreff Rote Zora. Kira Hallwachs, Sozialpädagogin beim Mädchentreff, berichtet vor Beginn der Lesung über ihre Arbeit mit jungen Frauen in Wolfsburg. Die etwa 70 Besucher*innen griffen daraufhin ins Portmonee und spendeten, die SPD legte noch etwas drauf, so dass am Ende 350 Euro für den Mädchentreff Rote Zora – ein Safer Space für junge Mädchen und Frauen, zusammengekommen sind. Die SPD plant für das kommende Jahr eine weitere Veranstaltung mit der Autorin. Weitere Details dazu werden rechtzeitig kommuniziert.

Info:

Das zweite Buch von Alexandra Zykunov ist bereits angekündigt und soll im November unter dem Titel „Was wollt ihr denn noch alles – Zahlen, Daten, Fakten über unsere ach-so-tolle Gleichberechtigung“ erscheinen.