Townhall-Meeting mit Olaf Lies

WOLFSBURG. „Die Daseinsvorsorge einer Stadt ist es, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.“ Das sagte Iris Bothe, Oberbürgermeisterkandidatin, während der 6. Townhall-Veranstaltung zu den Zukunftsthemen Wohnen und Klima. Olaf Lies, der Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in Niedersachsen unterstützte dies nachdrücklich mit seinem Impulsvortrag vor den 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern via Zoom. Der Gast aus der Landeshauptstadt saß dabei zusammen mit Iris Bothe und Felix Becker von den Wolfsburger Jusos im eindrucksvollen Fernsehstudio
des phaeno-Wissenschaftstheaters vor der Kamera.
Die Kommune Wolfsburg mit ihren Wohnungsbau-Partnern Neuland, VW Immobilien und Allertal sah der Minister in puncto Bauen und (Klima-)Nachhaltigkeit gut, teilweise sogar als niedersachsenweit modellhaft, aufgestellt. Allein deshalb, weil man in der VW-Stadt bereits 2012 begonnen
habe, Konzepte für zukünftiges Wohnen anzudenken und zu realisieren. Unter anderem waren das die Quartiersentwicklungen und eine  Wohnbauoffensive. Letztere hält Iris Bothe weiterhin für notwendig. Bei allen Maßnahmen, so das Credo der Stadträtin, müsse jedes Quartier einzeln
betrachtet werden und „es braucht die Bürgerinnen und Bürger, die man in den Planungsprozess einbindet.“

Olaf Lies erläuterte dem Auditorium seine Sicht zur baulichen Anpassung und Ergänzung von vorhandenen Immobilien sowie den – zu bewältigenden – Spagat zwischen künftigem Geschoss und Einfamilienhausbau. Außerdem sagte er, mit Blick auf energetische Sanierung von Gebäuden: „Wir müssen klimaneutrales Wohnen für alle ermöglichen. Eine Spaltung der Gesellschaft darf es nicht geben.“ Juso Felix Becker plädierte im Dialog mit dem Minister für veränderte Wohnquartiere. Und zwar für solche mit sozialer Balance. Die solle mit einer Durchmischung von Bewohnern unterschiedlicher Einkommensschichten und Generationen erreicht werden. „Dabei sind  durchaus neue Konzepte zu denken, die auch Cross Over Angebote bieten”, beschreibt Iris Bothe. “Das heißt Öffnungen der Schulen für unterschiedlichste Angebote mit Kooperationspartnern in die Stadtteile hinein, aber auch die Kombination von Angeboten der Volkshochschule mit Bäckereien oder Lebensmittelhandel. Das betrifft auch die Innenstädte, waren sich Olaf Lies, Iris Bothe und Jungpolitiker Becker einig, dass man die City bei künftigen Entwicklungsplänen nicht mehr (nur) vom Einkaufsaspekt betrachten sollte. Vielmehr müssten dort „Begegnungsräume für die Bürger“ geschaffen werden.

Die bauliche Gestaltung der Zukunft, so kristallisierte sich auch in den intensiven Workshop-Diskussionen dieser Townhall-Veranstaltung heraus, müsse die Bereiche Wohnen, Leben, Arbeit und Kultur möglichst verzahnen. Was das neu Bauen und die energetische Sanierung unter dem Gesichtspunkt der Ökologie angeht, brach Umweltminister Olaf Lies eine Lanze für die Handwerkerschaft. „Diese Fachkräfte sind unsere Hauptklimaschützer.“