Im Fall der Fälle muss es schnell gehen und medizinische Hilfe möglichst rasch vor Ort sein. Dass das funktioniert, dafür sorgt der niedersächsische Rettungsdienst. Im gestern diskutierten Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen wird erstmals die Telenotfallmedizin als stützendes Element in der Notfallmedizin aufgeführt, wie Immacolata Glosemeyer erklärt.
„Wir haben inzwischen gut erprobte, digitale Möglichkeiten in der Medizin, von Gesundheitsapps bis zu Beratungsdatenbanken für Fachärztinnen und -ärzte. Diese Möglichkeiten wollen wir nun auch in der Notfallmedizin einsetzen und damit die Beschäftigten unterstützen und entlasten“, so die SPD-Politikerin, „Der Fachkraftmangel ist leider auch im medizinischen Bereich deutlich spürbar, weshalb wir hier auch umdenken müssen.“
bereits Pilotprojekt in Goslar
Eine Möglichkeit stellt die Nutzung von Telemedizin dar. In einem Pilotprojekt im Landkreis Goslar wurden bereits sehr gute Erfahrungen mit Telenotärztinnen und -ärzten gemacht. Auf diese Erfahrungen wolle man nun aufbauen und so dafür sorgen, erklärt Glosemeyer. Die Rettungssanitäterinnen und -sanitäter können auf Weisung der zugeschalteten Notärztin bzw. dem Notarzt Medikamente verabreichen und die Betroffenen soweit stabilisieren, dass sie in das nächstgelegene Krankenhaus transportiert werden können. Die Telemedizin soll als Ergänzung des laufenden Betriebs fungieren und bis 2026 in die bestehenden Strukturen der Leitstellen eingebettet werden.