Inzwischen sind Temperaturen über 30°C zur neuen Normalität in Deutschland geworden. Dem Vorbild südeuropäischer Länder folgend schlägt der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes die Einführung einer „Sommersiesta“ vor. Die Wolfsburger Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer unterstützt den Vorschlag:
„Der Vorschlag der Amtsärzte zur Einführung einer Sommersiesta findet nicht ohne Grund großen Zuspruch. Gerade in Berufen, die körperlich sehr anstrengend sind, kann so Belastung reduziert und Unfälle vermieden werden. Auch ich begrüße Vorschlag und unterstütze die Idee, während der Mittagshitze eine Arbeitspause einzulegen – sofern dies arbeitstechnisch möglich ist.“
Laut Glosemeyer seien Veränderungen in der Arbeitswelt aufgrund der immer häufigeren auftretenden Hitzewellen bereits jetzt spürbar. So führten einige Unternehmen beispielsweise flexible Arbeitszeiten ein, nutzen neue Pausenregeln oder andere Maßnahmen. Der Siesta-Vorschlag folgt somit den bisherigen Planungen und Maßnahmen. Für Glosemeyer wäre die Siesta somit ein weiterer sinnvoller Schritt:
„Die Arbeitgeber reagieren bereits auf die Folgen der Extremhitze. Schließlich tragen auch sie Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich kenne einige Arbeitgeber, die in den Siesta-Plänen einen Vorteil sehen. Damit würden bisherige Maßnahmen ergänzt werden.“
Die SPD-Politikerin mahnt aber auch, dass Konzept nicht auszunutzen:
„Es gilt natürlich zu beachten, dass eine solche Regelung nicht zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geht. Niemand soll wegen des Gesundheitsschutzes länger arbeiten sollen. Aller Euphorie zum Trotz muss aber auch klar sein: Siesta bedeutet nicht Freibad, sondern Pause – also das Herunterfahren aller körperlicher Aktivität. Ich würde es deshalb begrüßen, wenn alle Beteiligten gemeinsam das Konzept evaluieren und nicht per se ausschließen.“