Das zunehmende Apothekensterben hat besorgniserregende Auswirkungen auf die Versorgung in Wolfsburg und den umliegenden Regionen. Der Streik in den Apotheken soll auf die Missstände und Probleme, mit denen sich Apotheken aktuell konfrontiert sehen, hinweisen. Für die Wolfsburger Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer ist ein rasches Handeln seitens der Bundesregierung unabdingbar:
„Apotheken sind nicht nur unverzichtbare Anlaufstellen für Medikamente, sondern auch wichtige Gesundheitsberater und Versorgungszentren. Ihre Bedeutung geht über das bloße Verkaufen von Medikamenten hinaus. Das pharmazeutische Personal sind ausgebildete Experten, die in der Lage sind, spezifische Fragen und Anliegen der Kundinnen und Kunden zu beantworten und zu beraten. Sie bieten nicht nur Medikamente an, sondern auch andere Gesundheitsprodukte wie Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetikprodukte und medizinische Geräte. Durch ihre Arbeit und ihr Engagement tragen Apotheken zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei. Ihr Fehlen kann die Versorgungssicherheit gefährden und den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten erschweren, insbesondere für ältere und chronisch kranke Menschen, die auf regelmäßige Medikamenteneinnahme angewiesen sind.
Als Landesregierung haben wir die Sicherung der Vor-Ort-Apotheken in unserem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben wir bereits mit der Abschaffung des Schulgeldes für die Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) getan. So treten wir dem Fachkräftemangel entgegen. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass auf Bundesebene beim Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) nachgebessert wird. Das umfasst zum Beispiel die stark kritisierte Retaxierung.
Fakt ist für uns: Es geht um mehr als nur Versorgungslücken. Aus Gesprächen mit Apotheken vor Ort weiß ich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch viele bürokratische Hürden vor immensen Mehraufgaben stehen. Ich appelliere deshalb an unseren Bundesgesundheitsminister, hier nachzubessern und dem Apothekensterben aktiv entgegenzutreten. Nur so können wir die Versorgung vor Ort erhalten.“