Die große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket zeigt: Viele Menschen wollen den öffentlichen Nahverkehr nutzen, wenn er attraktiv und verfügbar ist. Insbesondere im ländlichen Raum ist der nächste Bahnhof allerdings häufig weit weg, da in der Vergangenheit wurden mehrere Bahnstrecken in der Fläche stillgelegt. Für Immacolata Glosemeyer muss es deshalb ein Umdenken geben.
„Ein attraktiver Bahnverkehr verbindet nicht nur Menschen und Regionen miteinander, sondern ist auch wirtschaftlich ein bedeutender Faktor und kann zum Erreichen der Klimaschutzziele einen wertvollen Beitrag leisten“, erklärt die Wolfsburger Landtagsabgeordnete „Darum wollen wir als SPD den Nahverkehr wieder mehr in die Fläche zurückbringen und Bahnstrecken in wichtigen Mittelzentren reaktivieren.“
Seit 2020 gibt es die Möglichkeit der Bahnstreckenreaktivierung
Seit 2020 ist die Möglichkeit der Bahnstreckenreaktivierung im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes festgeschrieben. Insgesamt stehen hierfür rund eine Milliarde Euro Fördergelder zur Verfügung. „Um jetzt auch tatsächlich Mittel für Streckenreaktivierungen nach Niedersachsen holen zu können, muss der Bund das Bewertungsverfahren zum GVFG anpassen. Die Bedürfnisse des ländlichen Raums und die Vorteile des Bahnfahrens für den Klimaschutz müssen stärker in den Vordergrund gestellt werden“, fordert Glosemeyer.
Innerhalb der SPD-Landtagsfraktion, so berichtet die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, sei man der Überzeugung, dass eine Überarbeitung des Standardisierten Bewertungsverfahrens auf Bundesebene notwendig und begrüßt werde. Neben der landesseitigen Unterstützung bestehender Reaktivierungsprojekte der Strecken Neuenhaus–Coevorden (NL), Lüneburg–Soltau, Lüneburg–Bleckede, Salzgitter-Lebenstedt–Salzgitter-Fredenberg, sowie Braunschweig–Havesse sollen in den nächsten Jahren weitere Strecken in ganz Niedersachsen reaktiviert werden.
„Wer die Mobilitätswende will, muss den im Jahr 2013 eingeleiteten Reaktivierungsprozess von Bahnstrecken und -stationen zielgerichtet fortführen. In diesen Prozess setzen wir uns für eine erleichterte Förderung ein, um in unserem Flächenland die Bedürfnisse des ländlichen Raumes sowie des Klimaschutzes besonders zu berücksichtigen“, fasst Glosemeyer abschließend zusammen.