Die SPD-Landtagsabgeordneten aus der Region Braunschweig haben sich in der vergangenen Woche mit Flavio Benites, dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Wolfsburg, getroffen. Bei dem Gespräch ging es neben dem Ausgang der letzten Wahlen auch um die Reaktionen der Beschäftigten im Wolfsburger Stammwerk nach der jüngsten Berichterstattung.
Mit Blick auf die Entwicklungen in Polen und anderen Teilen Europas zeige man sich bei der IG Metall besorgt, da die Grundprinzipien der Europäischen Union immer mehr in Gefahr geraten. Für Benites kommen die geplanten Koalitionsverhandlungen in Berlin zur richtigen Zeit, um die Grundwerte der Europäischen Union, wie Rechtsstaatlichkeit, freie Medien und Demokratie, wieder ins Zentrum der deutschen Europapolitik zu rücken.
Neue Art des Regierens für mehr Rechtsstaatlichkeit und Demokratie
Die Wolfsburger Abgeordnete Immacolata Glosemeyer, die innerhalb der SPD-Landtagsfraktion europapolitische Sprecherin ist, zeigt sich zuversichtlich: Mit der kommenden Regierung unter Führung der SPD wolle man eine neue Art des Regierens einläuten, um in Europa wieder Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu stärken. Auch hinsichtlich des Strukturwandels und den damit verbundenen Veränderungen in der Wirtschaft wolle man die richtigen Weichen stellen, wie Glosemeyer betont.
Laut Berichten soll das geplante E-Modell „Trinity“ erst ab 2026 im Wolfsburger Stammwerk gefertigt werden, was sowohl für Benites, wie auch für die Abgeordneten zu spät sei. Für Glosemeyers SPD-Landtagskollegen Jörn Domeier stellt die Landesbeteiligung an Volkswagen dabei einen großen Vorteil dar:
„Um den Anschluss an den Markt während dieser Umbruchsphase nicht zu verlieren, braucht Wolfsburg auch jetzt schon ein eigenes E-Modell. Wir als SPD Niedersachsen wollen und werden dafür Sorge tragen, dass Volkswagen die richtigen Weichenstellungen vornimmt, damit Wolfsburg als leuchtendes Beispiel für Spitzentechnologie sichtbar wird!“
Gemeinsame Lösung ist das Ziel
Abschließend zeigt sich Glosemeyer zuversichtlich, dass man den Strukturwandel auch in der Region meistern werde. Gerade in der bevorstehenden Phase müsse man dabei alle verfügbaren Kräfte bündeln, wie die Politikerin ausführt:
„Sowohl vor als auch nach dieser Wahl sehen wir Politik und Gewerkschaft als einen gemeinsamen Partner, der sich für die Interessen der Beschäftigten in der Transformation unserer Wirtschaftsweise einsetzt. Nur gemeinsam können wir die Beschäftigten durch passende Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Werk halten. In Zusammenarbeit mit der Transformationsagentur Niedersachsen werden wir so die Beschäftigten unterstützen können, um den Standort nachhaltig zu sichern.“