Am Ende des Abends gingen die Daumen der Teilnehmer*innen am Online-Townhall-Meeting anerkennend nach oben. Die Veranstaltung mit dem Fokus auf „Kita in der Krise – Einander zuhören“ wartete mit wissenschaftlich fundierter, komprimierter und gedanklich nachvollziehbarer Information durch Bayreuther Hochschullehrer auf. Oberbürgermeister-Kandidatin Iris Bothe und der SPD-Unterbezirk Wolfsburg hatten zu diesem Treffen eingeladen, das zu nach einem Vortrag zu einem intensiven Erfahrungs- und Gedankenaustausch in Kleingruppen führte. 48 Teilnehmer*innen, vom Pandemie-Lockdown betroffene Eltern genauso wie Erzieher*innen aus den Wolfsburger Kitas, hörten zunächst ein Impulsreferat der Dozenten Professor Eckhard Nagel und Georg Lindinger von der Universität Bayreuth. Die Ausführungen basierten auf Daten einer Studie, die von der Hochschule von Juni bis September 2019 erhoben wurden. 74 Interview-Partner*innen aus 32 Wolfsburger Kindertagesstätten wurden befragt. Alle Kita-Träger, ob in den Stadt- oder Ortsteilen, haben sich an der wissenschaftlichen Erhebung beteiligt. Die Studie ist noch in der Auswertungsphase, aber es zeigt sich: „Den Kontakt zu den Kindern zu halten, die „ihre“ Tagesstätte derzeit nicht besuchen können, ob nun digital oder analog durch (Eltern-)Briefe, das ist von größter Bedeutung. Es dürfe sich keine Gruppe der Vergessenen bilden, die psychosozialen Folgen seien immens und sind es zum Teil bereits, hieß es. Neben Iris Bothe begleiteten der SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs, die SPD-
Landtagsabgeordnete Immacolta Glosemeyer sowie SPD-Ratsfraktionschef Hans-Georg Bachmann – unter anderem als Moderator*innen der kleineren Gesprächsrunden – die Kita-in-der Corona-Krise-Veranstaltung. Bei der authentische, emotionale Momente nicht fehlten. So berichtete ein Vater von fünf Kindern, der im Drei-Schichten-System arbeitet, von den extremen, negativen Auswirkungen des Kita- und Schullockdows auf sich und seine Familie. „Ich bin fast am Ende.“ Zu Wort meldeten sich beim Gedankenaustausch diesem Abend zudem eine Kinderärztin, Erzieher*innen und Kita-Leitungen und die Kita- Stadtelternvertretung. Die „Townhall“ wurde zu einem Gedanken- Tauschplatz für Trost, für Problemsituationen sowie kreative Ideen zu deren kurz-, mittel- und langfristiger Lösung. Oberbürgermeisterkandidatin Iris Bothe nahm „sehr viel Denkanstöße und Ideen mit“ – man werde im Gespräch bleiben und handeln, wo irgend möglich. Diesem Townhall Meeting sollen weitere folgen. „Dann vielleicht mal mit dem Thema Schule im Mittelpunkt, hieß es aus der Runde.